Dranbleiben mit Kate Spiers Dranbleiben mit Kate Spiers

Eine der größten Interiorexpertinnen Schottlands über ihre Anfänge, ihre Inspirationsquellen und was die Design- und Dekowelt dieses Jahr für uns bereithält

Eine der größten Interiorexpertinnen Schottlands über ihre Anfänge, ihre Inspirationsquellen und was die Design- und Dekowelt dieses Jahr für uns bereithält

Wenn es um Interiordesign geht, macht Kate Spiers so schnell niemand etwas vor. Denn trotz ihres jungen Alters blickt die Unternehmerin und Moderatorin bereits auf stolze 10 Jahre Erfahrung und Content Creation zurück. Als Jurorin für die erfolgreiche TV-Show SHOTY, “Scotland’s Home of the Year”, besucht Kate die atemberaubendsten Anwesen Schottlands - während sich ihre eigens renovierte, wunderschöne viktorianische Wohnung in Glasgow (Achtung, Untertreibung) ebenfalls mehr als sehen lässt.


In ihrer charmant unverblümten Art (aber in oftmals wunderschön geblümten Kleidern) lässt Kate uns an ihrer Arbeit, aber auch an ihrem Alltag teilhaben und schafft es so, auf unterschiedlichen Ebenen zu inspirieren. Die Bilder, welche sie auf ihrem Account @katespiers mit ihren über 300.000 Follower*innen teilt, könnten locker einem Coffee Table Bildband entstammen und lassen ganz nebenbei ihre Liebe für ihren Mann Jordan und ihre zwei Katzen erkennen. Außerdem machen sie einmal mehr deutlich: Kate ist ein absoluter Vollprofi.


In unserem Interview teilt Kate nun Snippets aus Beruf- und beruflichen und Privatleben, versorgt uns mit Karriere- und Interiortipps - und erklärt, warum es sich lohnt, dranzubleiben, wenn man für eine Sache brennt.

Du hast ein wunderschönes Zuhause und ganz eindeutig ein geschultes Auge für Details! Hattest du schon immer eine Affinität für Design? Was hat dich ursprünglich dazu bewogen, in diesem Bereich zu arbeiten?


Danke! Eigentlich nicht, ich habe überhaupt keinen professionellen Design-Background und hab alles, was ich darüber weiß, eher nebenbei gelernt (und lerne immer noch jeden Tag dazu!). Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass es schon lange nicht mehr nur mein Hobby, sondern tatsächlich eine große Leidenschaft ist.


Als ich meine erste Wohnung hier in Glasgow gekauft habe, fing ich parallel dazu an, Snippets unserer Renovierung online zu teilen. Und da ging die Reise dann plötzlich los. Ich finde es toll, dass Social Media eine neue Generation von Menschen dazu inspiriert, ihr Zuhause wertzuschätzen. Interiordesign ist in den letzten Jahren so viel zugänglicher geworden, und die Leute haben Spaß daran - ich denke, dass das unter anderem den Blogger*innen zuzuschreiben ist, die ihre Wohnungen online mit anderen teilen und zeigen, dass man sein Zuhause verschönern und dabei seinen ganz eigenen Stil finden kann – auch, oder vielleicht sogar gerade dann, wenn man kein*e Designexpert*in ist!

Du hast vor über 10 Jahren mit dem Bloggen begonnen und bist jetzt Moderatorin und Jurorin bei "Scotland's Home of the Year", das für einen schottischen BAFTA (British Academy Film Award) nominiert war. Wie würdest du deinen beruflichen Werdegang beschreiben? Hast du vielleicht ein paar Tipps für diejenigen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?


Ja, es war ganz schön trubelig und noch vor weniger Zeit hätte ich mir nie erträumen lassen, jemals dort zu sein, wo ich jetzt bin! Ich habe eine sehr positive Einstellung zu meiner Arbeit und versuche, für alles offen zu sein und zu bleiben. Das ist wahrscheinlich das, was mir an meiner “Karriere” am meisten Spaß macht - dass ich nie weiß, was als Nächstes kommt!


Mein Rat für all die, denen etwas Ähnliches vorschwebt: Dranbleiben. Es hat mich über zehn Jahre konsequenter, harter Arbeit gekostet, um dorthin zu kommen, wo ich hinwollte, und es gab definitiv Zeiten, in denen ich vor großen Herausforderungen stand oder mit dem Gedanken gespielt habe, einen Schritt zurückzutreten - trotzdem bin ich am Ball geblieben und habe diesen Online-Space geschaffen, der mir so viel Freude bereitet.


Was sind deiner Meinung die Designtrends, die man sich dieses Jahr genauer anschauen sollte?


2021 wird bunt, und es wird mutig! So viele Leute setzen auf helle Farben, Upcycling-Möbel und natürlich Gallery Walls! Außerdem sehe ich momentan viel Panelling, also die dekorative Vertäfelung der Wände, vor allem mit der Kombi aus einer halb gestrichenen Wand und vielen Bildern. Ich lieb’s!


Welchen Accounts folgst du für deine Interior-Inspiration? Was müssen wir lesen und wem sollten wir folgen, um all unsere kreativen Energien fließen zu lassen?


Oh, da gibt es viele!
@charlottejacklin - Ihre Liebe zu Pastellfarben macht mich glücklich, und ich liebe es, wie selbstverständlich sie sich immerzu traut, Prints und Muster zu mischen. 
@jnaydaily - Janea lebt den Traum von L.A.! Ihr Haus ist wunderschön und genau wie Charlotte zeigt sie, dass man auch als Mieterin unheimlich viel aus seinem Zuhause machen kann.
@em.gurner - Emma ist Innenarchitektin, ihre Arbeit ist fabelhaft und ihr Stil einzigartig!

Du lebst in einer tollen Mietswohnung in Glasgow. Die kürzliche Renovierung könnte man als Liebesdienst bezeichnen - welche Tipps hast du parat, wenn es darum geht, das Zuhause selbst zu renovieren und einzurichten?


Ja, das war ein ziemliches (Herzens-)Projekt! Ich finde, dass es ungemein hilft, wenn man zuerst in einer Wohnung lebt, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie man sie nutzt. Außerdem würde jede*n dazu ermutigen, Risiken einzugehen – vor allem bei Farben, großen Wandbildern oder ausgefallenen Möbeln. Im Nachhinein lässt sich immer noch alles austauschen, aber das ist es doch, worauf es beim Interiordesign ankommt: Risiken eingehen und Neues ausprobieren!


Wir lieben die Gallery Walls, die du in deinem Wohn- und Schlafzimmer gezaubert hast. Hand aufs Herz: Was ist das Geheimnis einer perfekten Bilderwand?


Ich LIEBE Gallery Walls! In meinem viktorianischen Zuhause sind die Wände sehr hoch, so dass wir beim Styling so richtig in die Vollen gehen können. Am liebsten mag ich zufällige Cluster mit größeren Prints, die allesamt ein ähnliches Thema haben - normalerweise in Holzrahmen, um Wärme zu erzeugen, manchmal darf es aber auch ein weißer oder goldener Rahmen sein. Das Beste ist, dass man die Bilderwand im Laufe der Zeit immer wieder umgestalten kann, sobald man erstmal den Rahmen hat!

In deinem Blog betonst du, wie wichtig es ist, ausreichend Selfcare zu betreiben und sich Zeit für die eigene mentale Gesundheit zu nehmen. Wie bringst du all deine To-Dos und Projekte so unter einen Hut, dass das auch für dich funktioniert?


Ich versuche, typische Arbeitszeiten einzuhalten, also richtig “Feierabend” zu machen, abends nicht zu telefonieren und mir die Wochenenden freizuhalten. Am Samstag kann ich dann socialisen und Dinge im Haushalt erledigen, so dass ich sonntags mit Gesichtsmaske und meinem Buch entspannen kann. Selfcare-Routinen sind mir unheimlich wichtig! Was die Arbeit betrifft, organisiere ich mich, so gut ich kann - ich nutze zum Beispiel meinen Terminkalender, um Deadlines und Termine einzutragen und mache mir täglich To-Do-Listen, um den Überblick zu behalten und jeden Tag mit einem möglichst leeren Posteingang zu beenden.


Vielen Dank, Kate! Und während wir uns noch eine Folge SHOTY genehmigen, wirf einen Blick auf Kates kuratierte Kollektion und lass’ dich von ihrem Sinn für Ästhetik und ihrer Stilsicherheit inspirieren.

Text: Eva Klann