Von Modulmöbeln und neuen Berufen Von Modulmöbeln und neuen Berufen

6 spannende Fakten über Bauhaus

6 spannende Fakten über Bauhaus

100 Jahre Bauhaus: Anlässlich ihres Jubiläums wollen wir sechs spannende Fakten über die von Walter Gropius gegründete Designschule mit euch teilen. Erfahrt, wo euch Bauhaus im Alltag begegnet, welchen Beruf die weltberühmte Hochschule etabliert hat oder wie ihre einzigartige Formsprache in unseren Poster-Kollektionen weiterlebt.

1. Weniger ist so viel mehr

Geht es um Minimalismus, fallen euch sofort die spartanischen Blogger-Wohnungen des hohen Nordens ein? Doch im Grunde waren die Professoren und Studenten der Bauhaus-Schule die Vorreiter für minimalistisches Design. Mit dem Ziel, sich von dem verschnörkelten Prunk der Jahrhundertwende abzusetzen, konzentrierten sie sich bewusst auf das Wesentliche: Reduzierte, geometrische Formen (meist Kreis, Quadrat und Dreieck) und die drei Primärfarben Rot, Gelb und Blau. Ein Gestaltungskonzept, das in die Designgeschichte einging und noch heute von Künstlern wie Marcin Plonka oder dem von Jeanette Stavik Kjøsnes geführten Ohoi Studio aufgegriffen wird.

2. Modulare Möbelserien

Und auch die Grundidee der preiswerten Möbelstrecken geht nicht auf das uns allen bekannte Möbelhaus aus Schweden zurück. Vielmehr sind viele praktische Modulmöbel den Arbeiten von Studierenden zu verdanken, die erweiterbare Regale und stapelbare Stühle gemäß der Bauhaus-Devise so schlicht wie möglich gestalten und dabei für alle erschwinglich machen wollten. Zu den bekanntesten Resultaten zählen dabei die Stahlrohrmöbel von Thonet, deren Tischplatten und Beine auf einfache geometrische Grundformen reduziert wurden und deren Materialien wie Metall, Glas oder Kunststoff dank neuer industrieller Techniken schnell und günstig produziert werden konnten.

Volksbedarf statt Luxusbedarf!
Walter Gropius

3. Bauhaus in Berlin

Die Früchte der Bauhaus-Bewegung können nicht nur im Museum bestaunt werden, sondern begegnen uns tagtäglich auf offener Straße. Neben Weimar und Dessau war die renommierte Designschule vor ihrer Schließung im Jahr 1933 auch in Berlin ansässig und brachte viele beeindruckende Gebäude hervor. Dazu zählen der Hansaviertel-Wohnkomplex nahe des Tiergartens, das beim JUNIQE-Team sehr beliebte Funkhaus in Treptow-Köpenick, in dem regelmäßig Festivals und Konzerte veranstaltet werden, sowie die von Mies van der Rohe entworfene Neue Nationalgalerie unweit des Potsdamer Platzes, die auch unsere JUNIQE-Grafikdesigner zu einer Adaption in Poster-Form anregte.

4. Die Geburt des Grafikdesigns

Grafikdesigner haben echte Traumjobs, können sich kreativ austoben und mit neuester Technik hantieren. Doch wo kommt der Beruf eigentlich her? Die Bauhaus-Bewegung revolutionierte nicht nur Stilkonzepte, sondern etablierte auch vollkommen neue Berufsgruppen, die es bis dato noch gar nicht gab. Um die Arbeiten der Schüler zu bewerben, wurden beispielsweise Fotografen ausgebildet, die ihre Bilder später mit Typografien unterlegten. Schon bald wurden Kurse wie “Systematik der Werbung” angeboten – der Beruf des Grafikdesigners war geboren und offiziell anerkannt.

5. Das Who’s Who der Designszene

Bauhaus ist Kult und zieht viele berühmte Anhänger an – damals wie heute. Renommierte Architekten treffen hier auf Star-Designer und erfolgreiche Künstler. Neben Gründervater Walter Gropius zählen Paul Klee, Wassily Kandinsky, Le Corbusier oder Ludwig Mies van der Rohe zu den bekanntesten Vertretern und Befürwortern der stilprägenden Strömung.

Es ist schwieriger, einen guten Stuhl zu bauen als einen Wolkenkratzer.
Ludwig Mies van der Rohe

6. Bauhaus à la JUNIQE

Auch unser Grafik-Team ist von dem “Weniger ist mehr”-Prinzip der Bauhaus-Lehre begeistert und setzte es in Form einer In-House-Kollektion um. Ob Zitate von Design-Koryphäen oder originelles Tetris in Blau-Rot-Gelb: Die von Marlene Brüggemann und Juan Useche entworfenen Prints sind eine gelungene Hommage an die großen Errungenschaften der Bauhaus-Köpfe und überführen sie ins moderne Hier und Jetzt.

Text: Ina Schulze